GEKÜNDIGT. GEHASST. GEFEUERT.
Wie auch immer man es nennt, für den Betroffenen ist es eine Katastrophe. Existenzängste und das Gefühl, ein Versager zu sein, stellen sich automatisch ein. Und dann die Furcht, aus dem sozialen Gefüge von Familie und Freunden zu fliegen. Ein Neuanfang scheint schwer, die Lage aussichtslos.
Dass darin auch eine Chance liegt, klingt wie Hohn. Ist aber wahr. Im Coaching taucht bei Betroffenen nach der ersten Depression häufig auch Erleichterung auf. Eigentlich habe man die Kündigung schon kommen sehen. Eigentlich sei man am Ende immer unglücklicher und ängstlicher geworden. Der Körper habe längst rebelliert, an Schlaf sei in der Nacht nicht zu denken.
Wer sich das eingesteht, hat den ersten Schritt zum Neuanfang schon getan. Dass man im Job nicht genügt, hat selten mit mangelnden Fähigkeiten zu tun, sondern damit, dass man nicht das tut, was man wirklich kann. Viele Chefs können ihre Mitarbeiter nicht richtig einschätzen. Sie erkennen nicht, wenn einer am falschen Platz sitzt.
Dem Entlassenen nützt diese Erkenntnis wenig. Aber er sollte die Chance nutzen, herauszufinden, was er wirklich will. Dabei ist eine komplette Umorientierung gar nicht nötig. Mehr als uns bewusst ist, haben wir im Laufe unseres beruflichen Lebens Kenntnisse und Erfahrungen nicht nur erworben, sondern eine ganz spezielle Kombination dieser Stärken entwickelt. Ein „beruflicher Fingerabdruck“ sozusagen. Dazu gehört auch privat angeeignetes Know-how. Zum Beispiel durch ein Hobby. Denn hier offenbaren sich die wahren Leidenschaften und Stärken noch viel mehr. Nicht selten herrscht im Coaching großes Staunen darüber, was man eigentlich alles zu bieten hat. Wenn es gelingt, diesen speziellen „Fingerabdruck“ zu erkennen, kann viel leichter nach dem passenden Job „gefahndet“ werden. Die Lust auf den Neustart steigt. Der Bewerber ist -im wahrsten Sinne des Wortes- selbstbewusster.
Eine Garantie für den Erfolg ist das nicht. Aber ein wichtiger Schritt dorthin.